Historische Wege und Legenden rund um den Kropper Busch
Die Region um Sorgbrück ist tief mit der Geschichte des Ochsenweges verbunden. Hier, an der Grenze zwischen dem Kropper Busch im Norden und der Lohheide im Süden, verlief über Jahrhunderte eine der wichtigsten Handels- und Heerstraßen des Nordens. Noch heute ist ein 7 Kilometer langer Abschnitt des historischen Ochsenweges als sandige Piste erhalten – ein Relikt aus längst vergangenen Zeiten.
„Du büs’ Kropper Busch noch ni förbi“ – Ein Sprichwort mit Geschichte
Ein bekanntes Sprichwort in der Region lautet:
„Du büs’ Kropper Busch noch ni förbi“
Dieser Satz, der heute als Schriftzug an einem Gasthof an der B77 bei Kropp zu sehen ist, sorgte immer wieder für Interpretationen. Eine verbreitete, aber unzutreffende Legende besagt, dass in dieser Gegend einst Räuberbanden und lichtscheues Gesindel ihr Unwesen trieben.
Die wissenschaftliche Erklärung ist jedoch weitaus pragmatischer: Der Kropper Busch war für Reisende eine Herausforderung. Da sich hier überdurchschnittlich viele Gasthöfe – sogenannte „Krüge“ – befanden, lässt sich daraus schließen, dass die Strecke besonders beschwerlich war. Während gesetzlich festgelegt war, dass auf 7 Kilometern ein Gasthaus stehen sollte, gab es hier gleich vier! Der Grund: Ochsenherden wühlten die sandige Piste auf, sodass sich Fuhrwerke oft festfuhren oder Räder brachen. Hilfe boten die umliegenden Krüge – sei es durch Vorspannhilfe oder Reparaturarbeiten.
Das Sprichwort war daher eher eine Warnung an Reisende: Wer glaubte, sein Ziel in Schleswig oder Rendsburg bald zu erreichen, wurde daran erinnert, dass er erst das schwierigste Wegestück überwinden musste!
Der berühmte „Krug an der Sorge“
Unter den historischen Gasthäusern stach besonders der „Kroch thor Sorcke“ („Krug an der Sorge“) hervor. Dieser Krug war über die Region hinaus bekannt und wird heute mit dem Hof Feldscheide, etwa 800 Meter nördlich der Sorge, identifiziert.
Hier fand im Jahr 1470 ein bedeutendes Treffen statt: König Christian I. von Dänemark, sein Bruder Graf Gerhard und Bischof Nikolaus von Schleswig waren zu Gast. Doch die politische Stimmung wandelte sich: Rund 400 Jahre später wäre ein dänischer König hier wohl nicht mehr willkommen gewesen – darauf deutet der historische Stein an der Grundstückszufahrt mit der Inschrift „Los von Dänemark 1864“ hin.
Heute können Besucher in Sorgbrück und Umgebung auf den Spuren dieser bewegten Geschichte wandeln – entlang der alten Handelsroute, durch die sagenumwobenen Wälder des Kropper Buschs und vorbei an den Spuren längst vergangener Gasthäuser und Wegstationen.