Alle Wege führen nach Idstedt

Ein historischer Knotenpunkt zwischen Angeln und Ochsenweg

Das Dorf Idstedt (dän. Isted) zählt zu den historisch bedeutendsten Orten im ehemaligen Herzogtum Schleswig. Erstmals 1196 urkundlich erwähnt und 1231 als Hauptort der dänischen Verwaltungseinheit „Idstedtsyssel“ benannt, reicht die Besiedlung der Region bis in die Jungsteinzeit zurück. Ein beeindruckendes Zeugnis dieser frühen Epoche ist die „Idstedter Räuberhöhle“, ein über 5.000 Jahre altes Großsteingrab, das direkt an einer historischen Route des Ochsenweges liegt – hier als „Königsweg“ (via regia) bekannt.

Idstedt als Knotenpunkt historischer Wege

Seit jeher profitierte Idstedt von seiner günstigen Lage an wichtigen Handels- und Verbindungswegen. Während der Ochsenweg westlich des Ortes verlief, war Idstedt zudem an einen der wenigen „Angelbowege“ angeschlossen. Diese seltenen Pfade führten in die landschaftlich abgeschiedene Region Angeln, die von drei Seiten von Gewässern umgeben ist: der Flensburger Förde, der Ostsee und der Schlei.

Im Mittelalter verlor Idstedt seine zentrale Bedeutung, vermutlich weil es – anders als andere Angelner Orte – kein eigenständiges kirchliches Zentrum entwickelte. Die heutige Idstedt-Kirche, westlich des Dorfes gelegen, wurde erst 1903 errichtet – als Gedenkstätte für die Schlacht von Idstedt.

Die Schlacht von Idstedt (24.–25. Juli 1850)

Die historische Bedeutung des Ortes erlangte mit der Schlacht von Idstedt eine tragische Wendung. Während des Ersten Schleswig-Holsteinischen Krieges (1848–1851) wurde der Ochsenweg erneut zum Heerweg. In der entscheidenden Schlacht errang das Königreich Dänemark den Sieg, was für den Kriegsverlauf ausschlaggebend war. Während die deutsche Geschichtsschreibung den Konflikt als „Krieg“ betrachtet, wird er in Dänemark eher als Aufstand gegen die legitime Herrschaft gesehen.

Über die Schlacht, ihre politischen Folgen und die unterschiedlichen Perspektiven informiert heute die Idstedt-Gedächtnishalle, die als Mahnmal an die Ereignisse erinnert. Noch heute werden in der Region die Grabstätten der gefallenen Soldaten von beiden Seiten gepflegt – ein Zeichen der Versöhnung nach den einstigen Konflikten.