Vom mittelalterlichen Mühlenstandort zum historischen Ochsenweg
Bokel wird Mitte des 13. Jahrhunderts erstmals als „Boclo“ (i.e. Buchenhain) urkundlich erwähnt. Eine besondere Rolle spielte der Ort durch seine Zwangswassermühle, die seit 1589 existierte. Bis Mitte des 19. Jahrhunderts waren alle Einwohner des Kirchspiels verpflichtet, ihr Getreide hier mahlen zu lassen. Da die Bokeler Au jedoch nicht immer ausreichend Wasser führte, wurde 1832 zusätzlich eine Windmühle errichtet, um eine zuverlässigere Versorgung sicherzustellen.
Obwohl Bokel nicht direkt am Hauptstrang des Ochsenweges lag, spielte es dennoch eine Rolle im historischen Handelsgeschehen. Die östliche Trasse des Ochsenweges führte von Jevenstedt über Neumünster und (Bad) Bramstedt bis nach Uetersen. Ihre Tradition setzt sich in der heutigen Landstraße L328 (ehemals B205) fort, die allerdings durch spätere Begradigungen das ursprüngliche Wegeverlaufsmuster verändert hat.
Trotz dieser Modernisierungen sind ältere Wegespuren erhalten geblieben: Randliche Wegedünen und Hohlwegschneisen lassen sich noch heute im bewaldeten Gebiet zwischen Schevenbrügge und Papenkamp bei Brammerau erkennen. Ein besonderes Relikt der Ochsenhandelszeit ist die „Ochsenkate“, ein westlich gelegenes Gebäude, das auf eine ehemalige Krugstelle am alten Triftweg verweist – ein Hinweis auf Bokels Verbindung zum historischen Viehhandel.