Eine deutsch-dänische Romanze?

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Wiebke Kruse und König Christian IV.

Die Geschichte von Wiebke Kruse, einem Bauernmädchen aus der Region, und König Christian IV. von Dänemark (1577–1648) gehört zu den faszinierendsten Erzählungen aus Bad Bramstedt.

Laut Legende verliebte sich der König in Wiebke, als er sie beim Wäschewaschen sah. Tatsächlich aber war sie zu diesem Zeitpunkt bereits als Dienstmädchen bei einer adligen Familie tätig und mit der höfischen Etikette vertraut. 1629 wurde sie zur offiziellen Mätresse des Königs – eine Rolle, die ihr nicht nur Geschenke wie das Bramstedter Gut, sondern auch den Argwohn des dänischen Hofes einbrachte.

Die in Bad Bramstedt geborene Archäologin Johanna Mestorf (1828–1909), die erste deutsche Professorin für Archäologie, setzte Wiebke Kruse ein literarisches Denkmal. Sie beschrieb sie als kluge, warmherzige Frau, die dem König Trost spendete, ihn mit ihrem Charme erheitern konnte und seine angeschlagene Gesundheit pflegte.

Ob ihre Liebe eine wahre Romanze oder eher eine politische Verbindung war, bleibt ungewiss. Sicher ist jedoch, dass ihre Geschichte noch heute in Bad Bramstedt lebendig ist – nicht zuletzt durch den Wiebke-Kruse-Brunnen, der an diese außergewöhnliche Frau erinnert.