Deutsches Schallplattenmuseum
Wo der Ton in die Rille kam. Ein neuer Besuchermagnet schmückt Nortorf: das im Oktober 2022 eröffnete Deutsche Schallplattenmuseum. Alles dreht sich da um die Erlebniswelt Musik – vom Herstellungsprozess einer Schallplatte bis zur über 100jährigen Geschichte von Tonträgern.
Untergebracht ist es im historischen Kesselhaus der TELDEC, dem einzigen erhaltenen Gebäude aus der Zeit als das aus den Firmen Telefunken und Decca fusionierte Unternehmen Nortorfs größter Arbeitgeber war. Schon damals nannte man Nortorf „Die Stadt der Schallplatte“. Nicht weniger als 850 Millionen Schellack- und später Vinylplatten wurden bis 1987 in den Produktionshallen gepresst, darunter klingende Schätze von Musiker-Legenden wie den Rolling Stones und den Beatles, Elvis Presley oder Udo Lindenberg. An die alte Zeit erinnert heute auch noch die weithin sichtbare alte Werksuhr in Form einer Schallplatte nun an der Fassade des Deutschen Schallplattenmuseums.
Drinnen erwartet den Besucher eine ungewöhnlich vielseitige Ausstellung. Herzstück sind rund 200 000 Schallplatten, vornehmlich aus den Schenkungen der NDR-Schallplattenarchive Kiel/Hamburg. Daneben drängen sich in den zwei Stockwerken und auf der Empore jede Menge spannender Exponate: von den alten zentnerschweren Pressmaschinen bis hin zu Tonabnehmer-Raritäten wie dem Edison Phonographen, kultigen Musikboxen und der modernsten Musikanlage. So mancher dürfte hier gute alte Bekannte aus der eigenen Jugendzeit treffen wie das tragbare kleine Transistorradio oder gar den mobilen Schallplattenspieler für den Strand. Verschiedene Filme informieren anschaulich über den Produktionsprozess der Schallplatte. Und wer Lust hat, kann sich sogar wie früher auf hohe Barhocker an einen 50er-Jahre Tresen setzen und mit Handhörern in die Musik vertiefen.
Wechselnde Ausstellungen, verschiedene Veranstaltungen und ein Museumsshop runden das Angebot des barrierefreien modernen Museums ab.